Geschichte - Elterninitiative Die Rübe e.V.

Zum 25 jährigen Jubiläum blickt Beate Sturm-Köhler, die seit Gründung Erzieherin in der Rübe ist, zurück und erinnert sich:

Der Mangel an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren brachte einige Eltern auf die Idee, sich diese Plätze selber zu schaffen.

Man hatte neben den gleichen Problemen auch eine ähnliche Weltsicht.

Es sollte mehr sein als nur Kinderbetreuung, wie sie auch Tagesmütter hätten leisten können. Die Kinder sollten nicht als Einzelkinder, die sie waren, sondern gemeinsam mit anderen Kindern aufwachsen. Dieser Wunsch nach Gemeinsamkeit stand auch Pate für die Namensgebung. "Die Rübe" ist benannt nach dem gleichnamigen Lied von Frederik Vahle, in dem es eben nur gemeinsam gelingt, die Rübe aus dem Acker zu ziehen. Die Rübe war mit Eulenspiegel und Omnibus eine der ersten Elterninitiativen Wiesbadens.

Also startete die Rübe im Sommer 1984 mit Beate Sturm-Köhler als erste Erzieherin und sechs Kindern zwischen 15 und 18 Monaten in einer Privatwohnung. Im Herbst 1984 ergab sich die Möglichkeit, Räume in der Schelmengraben-Schule zu bekommen. Die Rübe hatte zwei Klassenzimmer für sich und konnte Schulhof, Turnhalle und weitere Einrichtungen der Schule nutzen. Schnell wuchs die Krabbelgruppe auf zwölf Kinder.

Durch die drei Jahre später überraschend festgestellte Asbestbelastung der Schule und auch der Rüben-Räumlichkeiten fand dieses Kapitel ein jähes Ende. Die Rübe hatte Ostern 1988 von einem auf dem anderen Tag keine Räume mehr. Es konnte nicht einmal die gesamte Einrichtung mitgenommen werden, sondern wurde zum Teil als Sondermüll entsorgt.

Zum Glück stellte die Stadt sofort ein Ersatzquartier in der Pestalozzi-Schule in der Gibb zur Verfügung. Hier hatte die Rübe zwei Räume in einem separaten Flur mit eigenen Toiletten. Alle Einrichtungen der Schule wie Turnhalle und Werkraum konnten mitbenutzt werden und der Hausmeister stand für kleine Reparaturen hilfsbereit zur Verfügung. 1988 kam dann zum Glück auch eine zweite Erzieherin hinzu.

Im Sommer 1988 wurden die ersten Rüben-Kinder eingeschult. Damit gab es nun in der Rübe Hortkinder, also wurde eine Hortgruppe eingerichtet.

Ende 1988 hatte die Rübe 15 Kinder in der Kindergruppe und auch 15 Kinder im Hort. Sie wurden betreut von vier Erzieherinnen - zwei im Hort und zwei in der Kindergruppe.

Ab 1995 wurde der Hort um fünf Kinder auf die endgültige Größe erweitert.

Da die Pestalozzischule ab 1995 begann, einen schuleigenen Hort aufzubauen, wurden die Räume benötigt.

Daher bot die Stadt der Rübe im Frühjahr 2000 das ehemalig Pfarrhaus in der August-Laut-Straße an. Der Umbau, viel in Elternleistung, zog sich bis in den Herbst. Im November 2000 zog die Rübe in ihre heutigen Räume. Der Umzug war ein wildes Wochenende: Bis Freitagnachmittag in der Pestalozzi-Schule, dann packten alle an und Montagmorgen öffneten sich die Türen in der August-Laut-Straße.

Auch in den darauf folgenden Jahren waren die großen und kleinen Rüben immer rege. Man baute den Garten zu einem herrlichen Spiel- und Tobe-Paradies um, strich, nähte, schraubte, klebte, veranstaltete Flohmärkte und nahm am Biebricher Höfefest teil.

Im Laufe der Jahre änderten sich nicht nur die Adressen, sondern auch die Ansprüche. Am Anfang stand das Gemeinsame im Vordergrund und man wollte es richtig und besser machen. Es wurde auf den Elternabenden bis tief in die Nacht über den richtigen Weg in der Pädagogik diskutiert und gestritten. Aber man muss sich doch immer wieder geeinigt haben, denn einmal im Jahr fuhren alle zusammen in den Skiurlaub.

Heute sind pädagogische Diskussionen eher selten. Häufig steht das Organisatorische im Vordergrund. Die Skiurlaube gibt es zwar nicht mehr, aber dafür gibt es zahlreiche andere Gelegenheiten bei denen wir vor allem eines haben - gemeinsam viel Spaß!